"Die UW-Standortalternativen A und D zeigen bereits im Zuge der Vorprüfung so schwerwiegende Konflikte, dass sie als nicht vorzugswürdig eingestuft werden."
Dieser Satz steht im Erläuterungsbericht zu den Unterlagen, die Anfang der Woche vom Amt für regionale Landesentwicklung (ArL) mit dem Start des Beteiligungsverfahrens zum ONiL-Umspannwerk veröffentlicht wurden.
Der Satz war für uns wie ein Donnerschlag nach einem dreiviertel Jahr der Sorge. Ein dreiviertel Jahr lang haben wir auf dieses Beteiligungsverfahren gewartet, haben die umfangreichen Planungsunterlagen vom April und Juli 2023 gewälzt, haben uns überlegt, mit welcher Strategie wir am besten vorgehen, haben Stellungnahmen und die Öffentlichkeitsarbeit vorbereitet.
Und nun steht da in diesem einen Satz ganz schlicht und einfach, dass unsere Flächen im Suchraum D fürs erste nicht weiter geprüft werden. Dass sie also, anders als ursprünglich gedacht, nicht Teil der Raumverträglichkeitsprüfung und des jetzt laufenden Beteiligungsverfahrens sind. Ja, die Leitungen werden über unsere Flächen gelegt, auch über unseren Hühnerwald, ja es werden Masten auf unseren Flächen gebaut. Aber all das braucht es nun mal für eine Energiewende. Das wichtigste für uns ist: der Hühnerwald, unsere Agroforstsysteme auf Brandwiese und Neuland, unsere Blühflächen, Beetle Banks und mehr aus dem F.R.A.N.Z.-Projekt, unsere Projekt- und Modellflächen, unsere landwirtschaftlichen Produktionsflächen - kurzum: der Kern unserer Existenz als Hof Hartmann in Rettmer ist damit erstmal außer Gefahr, auch wenn nichts sicher ist, solange kein Standort endgültig im Rahmen der Planfeststellung beschlossen wurde. Wie gehen wir nun weiter vor? Wir werden nicht die Hände in den Schoß legen, sondern unsere Argumente trotzdem ins Verfahren einbringen. Denn auch eine positive Stellungnahme zur Entscheidung von TenneT, den Suchraum D erstmal von der Raumverträglichkeitsprüfung auszunehmen, wird im Verfahren mitberücksichtigt, so das ArL in einer E-Mail an uns. Auch Sie können sich weiter beteiligen: Jeder und jede darf und soll sich äußern, genau dazu sind diese Verfahren da. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an alle, die das jetzt schon getan haben! Sie sind toll und die Texte, die Sie ans ArL verfasst haben, zeigen uns, wie sehr Sie hinter uns stehen! Und danke auch an alle anderen, von denen wir Zuspruch bekommen haben. Das tut echt gut, nachdem uns die letzten Monate doch ziemlich dünnhäutig hatten werden lassen. Wir atmen jetzt erstmal tief durch und sind optimistisch. Vielleicht geht's ja am Ende einfach alles gut (mehr Info zum Hintergrund siehe Infoseite: www.hof-hartmann-rettmer.de/start/umspannwerk).