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Was wird aus unseren Bäumen?

Karte des Trassenverlaufs über unseren Hühnerwald

Was wird aus unseren Bäumen? Das fragen wir uns nicht erst, seitdem jetzt die Suche nach einem Standort für das neue Umspannwerk sein (für uns und viele andere hier in Rettmer) erstmal glimpfliches Ende genommen hat. Die Trasse der neuen Höchstspannungsleitung wird wohl beinahe alle unsere Agroforst-Systeme durchschneiden: das südwestliche Ende auf dem Storchfeld, den Norden von Neuland, unsere Brandwiese und - für uns ein herber Schlag - unseren Hühnerwald.

Bislang ist unklar, ob unsere Bäume hier stehen bleiben können oder für die neue Trasse gerodet werden müssen. Was klar ist: Die Leiterseile brauchen einen Sicherheitsabstand zu Bäumen. Sie hängen an ihrer tiefsten Stelle 12,5 m über dem Boden. Unsere Bäume im Hühnerwald sind aber schon 15-18 m hoch, eine Höhe, die auch unsere anderen Bäume früher oder später erreichen werden. Das heißt, die Bäume sind eine Gefahr für die Leitungen.


Zwar würden wir sie ohnehin aller 8-10 Jahre ernten - aber nur so, dass immer ein Teil der Bäume stehen bleibt, damit die Agroforst-Systeme weiter ihren Sinn erfüllen können (Unterschlupf für die Hühner, Schutz vor Winderosion und Austrocknung auf den Ackerflächen usw.). Die Bäume treiben dann wieder aus - und sind nach ein paar Jahren wieder so hoch wie zuvor, würden also wieder in die Leitungen hineinwachsen. Irgendwie logisch, dass der Netzbetreiber das nicht möchte. Und dass die Trasse kommen muss, ist auch klar.

Nun haben wir die kompletten 435 Seiten der landesplanerischen Feststellung durchgeackert, das ArL und TenneT kontaktiert: Aber wie es weiter geht, wissen wir leider immer noch nicht (auch ArL und TenneT können das noch nicht wissen, denn die Detailplanung folgt erst im nächsten Jahr). Bleibt also nur: weiter warten. Und wohl auch: entlang der geplanten Trasse erstmal keine weiteren Bäume pflanzen.

Das Gute an der ganzen Sache: Wir hätten mit einem Umspannwerk westlich oder südlich von Rettmer für uns immens wichtige Flächen verloren. Die übrigen Teilflächen wären zu klein, um sie weiter als Ackerfläche nutzen zu können. Dieser Kelch ging also an uns vorüber. Hoffen wir, dass sich für unsere Bäume auch eine gute Lösung finden lässt.